Gemäß der zuvor ergründeten Fähigkeiten und Wünsche der Crew kann nun das passende Revier ausgewählt werden.
Meist wurde schon der eine oder andere Reisetermin festgelegt, so dass dieser unbedingt mit in die Revier-Auswahl einbezogen werden muss.
Nicht jedes angesagte Segelrevier ist zu jeder Jahres- oder Saisonzeit für jede beliebige Seglermannschaft uneingeschränkt geeignet!
Gemäß den zusammengetragenen Informationen über Fähigkeiten und Wünsche von Skipper und Crew werden die in Frage kommenden Reviere auf ihre Tauglichkeit hin untersucht.
Besonders im Hinblick auf die von der Gruppe festgelegte Reisezeit scheiden manche interessante Regionen aus: Da gibt es die Hurricane-Zeit in der Karibik, Winterstürme in der Nordsee, Schwachwind im Ionischen Meer, Monsun in Thailand und Regenzeit in Australien.
Es macht wohl keinen großen Sinn, wenn eine Yacht zwar besonders günstig in einem Traumrevier gechartert wird, wenn der Törn dann wegen ständiger tropischer Regengüsse ins Wasser fällt. Da wird die erstmal so günstige Charter-Offerte schnell zum teuren Unter-Deck-Aufenthalt mit tagelangen Skatrunden und Umtrünken.
Ein Familien-Augusttörn durch die griechische Ägäis ist nicht zu empfehlen, wenn der dort vorherrschende Meltemi, ein fast täglichem Starkwind mit oft 5 bis 9 Windstärken, an der Familienmoral rüttelt. Denn strammes und nasses Segeln bei starker Krängung und ungemütliches Ankern in sehr zugigen Buchten sind oft nichts für sonnenhungrige Familienmitglieder. Und auch der Skipper, der oft als einziger über Segelkenntnisse verfügt, hat da mehr Dauerstress denn Erholung. Dieses Revier ist in Vor- oder Nachsaison wunderschön zu besegeln. Umgekehrt macht es der Herrencrew, die knackig segeln wollen, auch keine Freude, wenn sie in einer schwachwindigen Region oder Jahreszeit in endlosen Motorstunden von Hafen zu Hafen dümpelt.
Eine ideale Informationsquelle sind die Mitarbeiter der Charteragenturen, wenn sie selbst Segler sind und über internationale eigene Reviererfahrungen verfügen – hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen... Natürlich hilft auch das Studium von Hafenhandbüchern, Klimatabellen und Reiseführern, um eine Vorstellungen von den jeweiligen regionalen Segelbedingungen zu bekommen.
Buchtipp zur Revierauswahl: „Traumreviere für Chartersegler“
Hans Mühlbauer stellt darin die schönsten und beliebtesten Charterreviere mit ihren seglerischen, organisatorischen und regionalen Besonderheiten vor.
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Ebenfalls zu überlegen ist, ob z.b. gerne und oft geankert werden soll in abgeschiedenen Buchten, was Erfahrung mit Ankermanövern voraussetzt, und ebenfalls den Wunsch öfter an Bord selbst zu kochen. Oder das Beiboot wird zum täglichen Transportmittel zwischen Ankerliege und Ufer oder Hafen – auch das muss man mögen.
Wer dagegen Marinas schätzt, wo täglich Strom und Wasseranschluss, WC und Dusche an Land samt naher Hafenkneipe gewünscht sind, der wird in Kroatien fündig, auf den Seychellen und in Australien wohl eher nicht.
Hier ist dann Können bei den manchmal kniffeligen Hafenmanövern angesagt, will die Crew nicht zum hektischen Akteur des Hafenkinos werden, was bei Bruch und Schaden auch noch weitere Kosten verursachen kann.
Extratipp:
Wer sich in aller Ausführlichkeit über Planung und Durchführung eines Chartertörns informieren will: Das Buch „Yachtcharter“ von Hans Mühlbauer gibt es nur hier zum Sonderpreis im Shop:
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